Nachrichten Archiv 1998


Auch Bahnbetriebswerk ist offen

Der Verein Museums-Bahnbetriebswerk Kreuzberg hat zum 80. Geburtstag des historischen Lokschuppens eine Schautafel zur Geschichte dieses bedeutendsten kulturtechnischen Denkmals im Ahrkreis erstellt. Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, sowie an allen anderen Tagen mit Dampfsonderfahrten ist die Stellwand am Bahnhof Kreuzberg zu sehen.


Dampf besser: Diesellok defekt

Nicht eben fahrplanmäßig verlief die "Dampfpremiere" auf der Ahrtalstrecke am Sonntag. Es begann damit, daß um 12.20 Uhr eine Diesellok der Baureihe 215 in Rech liegenblieb. Der Lokschaden an dieser Stelle war besonders fatal, weil es sich um einen eingleisigen Streckenabschnitt handelt. Folge: eine Betriebsstörung der Ahrtalbahn, die über mehrere Stunden anhielt.

"Erste Hilfe" leistete eine zweite Diesellok, die ihre Waggons im Bahnhof Bad Neuenahr abkoppelte und den liegengebliebenen Zug von Rech nach Kreuzberg schob.

Der erste Zug, der danach ahrabwärts rollen konnte, war der Nostalgiezug mit der Dampflok der Baureihe 65 und historischen Wagen. Er hielt unfahrplanmäßig auf sämtlichen Bahnhöfen und brachte auch die Reisenden mit regulären Fahrscheinen nach Remagen. Dieser Sonderservice wurde auf allen Bahnhöfen mit Beifall, ja Jubel aufgenommen. (RZ 24.8.98)


Alle Züge fallen aus: Nur Busse zwischen Ahrweiler und Ahrbrück

Wegen umfangreicher Gleisbauarbeiten fallen vom 18. bis 21. August zwischen den Bahnhöfen Ahrweiler und Ahrbrück alle Zügen aus. Das teilt die Deutsche Bahn AG mit. Als Ersatz verkehren Busse der RMV zwischen den Bahnhöfen Ahrweiler und Ahrbrück nach einem Sonderfahrplan, der an den Bahnhöfen aushängt. In Ahrweiler ist jeweils Umsteigen von den Bussen in Züge oder umgekehrt erforderlich. Dort warteten die Züge die Ankunft der Busse aus Richtung Ahrbrück ab, heißt es.

Die Busse fahren an der Bushaltestelle vor dem jeweiligen Bahnhof ab. Ausnahmen: Kreuzberg/Ahr (Haltestelle Bundesstraße), Mayschoß (Haltestelle Winzerverein), Walporzheim (Haltestelle Abzw. Bahnhof), Ahrweiler Markt, Richtung Ahrweiler (Haltestelle Ahrtor, sechs Minuten Fußweg), Ahrweiler Mark, Richtung Ahrbrück (Haltestelle Adenbachtor). Für die in Dernau beginnenden und endenden Züge fahren die Busse ebenfalls von und bis Ahrbrück.

Auch in den Bussen gelten die Bahnfahrtkarten. Beim Kauf einer Fahrkarte werden die im Bus gelösten Fahrscheine angerechnet. Die Mitnahme von Fahrrädern in den Bussen ist nicht möglich.


Nachtarbeit am Gleis macht Lärm

Die Deutsche Bahn AG führt vom kommenden Montag, 9. März, 20 Uhr, bis Dienstag, 10. März, 7 Uhr, auf der Bahnstrecke zwischen Kreuzberg und Hönningen Gleisbauarbeiten durch. Wegen der starken Belegung der Strecke am Tage können die Arbeiten nur nachts ausgeführt werden, heißt in einer Pressemitteilung. Trotz des Einsatzes moderner Geräte sei eine Lärmbelästigung der Anwohner nicht zu vermeiden. Die Deutsche Bahn AG bittet deshalb die Anwohner um Verständnis.


Der Kreis geht nicht in Berufung

Bahnbetriebswerk Kreuzberg: Jetzt Einzeldenkmäler unter Schutz stellen

Die Kreisverwaltung Ahrweiler geht nicht in Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz, wonach die Unterschutzstellung des Bahnbetriebswerks Kreuzberg nicht an die Deutsche Bahn AG, sondern an das Bundeseisenbahnvermögen, also die Bundesrepublik Deutschland, zu richten sei.

Bei dem gesamten Unterschutzstellungsverfahren gelte es zwei Bereiche zu unterscheiden: erstens die Einzeldenkmäler mit rund 14 000 Quadratmetern, zweitens die Gesamtanlage als Denkmalzone mit rund 110 000 Quadratmetern Fläche.

Die Einzeldenkmäler, auf die sich das Urteil des Koblenzer Verwaltungsgerichts bezieht, bestehen aus Empfangsgebäude mit Stellwerkhaus sowie Ringlokschuppen mit Drehscheibenstandort und anschließenden Zufahrtsgleisen. Hierzu hat das Gericht nach Ansicht der Kreisverwaltung das Bundeseisenbahn-Neugliederungsgesetz "äußerst formal ausgelegt". In einem vergleichbaren Fall vertrete ein Verwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen die gleiche Rechtsauffassung wie die Kreisverwaltung. Die wolle als Untere Denkmalschutzbehörde dennoch nicht in Berufung gehen, weil das neue Verfahren bis zu einem Jahr dauern könne.

Vielmehr will der Kreis die Zeit nutzen und eine neue Einzelunterschutzstellung mit sofortiger Vollziehung gegen den die Bundesrepublik Deutschland/Bundeseisenbahnvermögen einleiten.

Dessen ungeachtet läuft derzeit das Verfahren für die Rechtsverordnung zur Unterschutzstellung des Bahnbetriebswerks als Denkmalzone wie vom Kreis geplant weiter. Diese 110 000 Quadratmeter umfassende Denkmalzone betrifft alle Gleis- und Nebenanlagen wie Weichen, Laderampen, Prellbock, Pumpenhaus, Hochbehälter, Fundamente ehemaliger Anlagen und weitere betriebliche Einrichtungen.

20.01.1998


Die Angst wächst, daß so die Arbeitsplätze entgleisen

Kritische Töne bei der Gewerkschaft der Eisenbahner
Die Ortsstelle "Rhein-Ahr" zeichnete verdiente Mitglieder aus

Bei der Mitgliederversammlung der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Ortsstelle "Rhein-Ahr", hatte der Punkt "Ehrungen" einen bedeutenden Zeitrahmen eingenommen. Gleich 22 Jubilare wurden für 50 Jahre, acht für 40 Jahre und weitere 20 für 25 Jahre Gewerkschaftstreue ausgezeichnet. Ortsstellenleiter Dieter Auster begrüßte im Gasthaus Weiß in Kreuzberg neben den Jubilaren weitere Mitglieder sowie den Bezirksleiter Karl-Heinz Zimmermann und Regionalsekretär Johannes Houben. Die Ortsstelle betreut zur Zeit 180 Mitglieder, von denen bereits rund 70 im Ruhestand sind. Bei dem Ausblick auf die Umstrukturierungen der Bahn AG sahen Ortsstellen- sowie Bezirksleiter weitere Arbeitsplätze in Gefahr. Tausende Mitarbeiter seien bereits zum DZA versetzt, und dieses Dienstleistungszentrum Arbeit stellte Auster auch als das sogenannte "Arbeitsamt" der Bahn dar, ohne das für viele Kollegen der Weg in die Arbeitslosigkeit gefolgt wäre. Zimmermann gab zu bedenken, daß moderne Technik auch wieder Arbeitsplätze kosten könne. So entfielen etwa bei der Einführung des neuen Triebwagens "Talent" auf der Ahrstrecke die Zugbegleiter. Die Ehrungen, bei denen die Jubilare mit Urkunden, Büchern und Ehrennadeln beschenkt wurden, nahmen Auster und Houben vor. Die Ehrennadeln für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden ans Revers gesteckt: Hans und Willi Flammersheim, Karl Schorn (Hönningen), Heinz Fuhrmann, Paul Appel (Mayschoß), Rudolf Simons, Werner Knieps (Altenahr), Michael Koll (Kesseling), Josef Meurer, Konrad Effelsberg, Bernhard Nett, Hans Frömbgen (Sinzig), Josef Koll, Heinrich Vallender, Josef Fell (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Erich Friedrich (Adenau), Heinz Bethke, Toni Arends (Remagen), Willi Link (Ahrbrück), Karl-Heinz Rosendahl (Dernau) sowie Friedrich Bayerath und August Berger. Für 40 Jahre ausgezeichnet: Erich Grunewald, Fritz Schäfgen, Erich Schütz (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Hans-Josef Rothbrust (Burgbrohl), Karl Flück, Heinz Klein (Remagen), Rudolf Schorn (Hönningen) und Wilhelm Maraite aus Euskirchen. (mb)

15.01.1998


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